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Déformation Professionelle – Wenn Elternschaft das Weltbild dominiert

Wie steht es um die professionelle Deformation in der Eltern-Blogosphäre? Und wo verläuft die Grenze zwischen Betriebsblindheit und notwendiger inhaltlicher Fokussierung? Wie allgemeingültig ist die Elternperspektive? Und wie und warum braucht es Elternblogs? Um diese und andere Fragen geht es in der 60minütigen Fish-Bowl-Diskussion mit Konstantin Manthey (grossekoepfe.de) und Nina M. Jaros (fraupapa.wordpress.com) konzipiert und moderiert von Indre Zetzsche (m-i-ma.de).

Déformation Professionelle bezeichnet die berufsbedingte Neigung, die eigene Wirklichkeit zu verallgemeinern. Blickt man sich in der Eltern-Blogosphäre um, so lässt sich ein gewisser Hang zur Generalisierung nicht leugnen. Ob gute Erziehung oder gesunde Ernährung, die schönsten Augenblicke oder stressigsten Momente – aus Eltern(blogger)-Perspektive ist das Leben Erziehung und die Welt ein „Kindergarten“. Das spricht für eine ausgeprägte Leidenschaft und große Lust am Elternsein – nur diejenigen werden nicht von Déformation Professionelle befallen, so Julia Bönisch in der SZ, die ihrem Beruf vollkommen leidenschaftslos nachgehen. (Quelle) Doch die Passion hat auch ihre Schattenseiten, etwa wenn die Weltsicht allzu eng und die Echokammer zum Daueraufenthaltsort wird, wenn andere Menschen und Meinungen kaum mehr wahrgenommen oder verstanden werden.


Indre Zetzsche (*1972) studierte Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie an der HU Berlin mit Schwerpunkt Ästhetik und Kommunikation. Nach 12 Jahren in der Beratungsbranche wechselte die Kommunikationsexpertin Anfang 2016 auf die Verbandsseite; als Projektleiterin bei der DIHK Service GmbH arbeitet sie mit ihrem Team daran, das sperrige Thema „Berufliche Anerkennung“ zum Fliegen zu bringen. Daneben bloggt die zweifache Einzelkindmama auf m-i-ma.de über die großen und kleine Frage des (gesellschaftlichen Zusammen-)Lebens.

 

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