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Blogfamilia 2016: SEO-Vortrag von Marius Fröchling

Sind Körpertemperatur und Wimpernschläge bald Rankingfaktoren bei Google? Eines der neuen Patente der Firma lässt Verschwörungstheoretiker wieder mal aufhorchen.

Klar ist: der Konzern aus dem Silicon Valley gehört zu den einflussreichsten und technologiegetriebensten Medienunternehmen der Welt – und ist unersättlich auf seiner Suche nach Daten.

Als Blogger muss man sich daher bewusst machen: für jede Aktion meiner Leser – von der Verweildauer auf meiner Seite bis zu seiner Suchhistorie – liegen Google mittlerweile Daten vor. Manipulation wird mit jedem Tag schwieriger. SEO, dahinter verbirgt sind längst kein Technik-Getrickse mehr, sondern konsistente Marketingorientierung: Was sucht mein Leser? Wie kann ich ihm helfen? Wie kann ich ihm mehr liefern als der Wettbewerb?

Wer als Blogger seine Erfahrungen teilen und das Feld „Online-Information“ nicht gänzlich den Konzernen und Großverlagen überlassen möchte, sollte sich ein paar grundsätzliche Prozesse aneignen:

1.) Ratgebercharakter: Jeder Online-Content steht in der „Online-Bibliothek“ Google zur Lektüre bereit. Die meisten Informationssuchenden sind auf der Suche nach konkreten Anleitungen und Ratschlägen. Es lohnt sich daher auch als Blogger, den eigenen Content diesbezüglich zu überdenken und inhaltlich anzupassen.

2.) Long-Tail-Orientierung: Jede fünfte Suchanfrage ist neu. Und Suchanfragen bestehen zunehmend aus immer längeren Suchwort-Kombinationen und gar Sätzen. Von anderen Webseiten klar dominierte Themen sollte man daher inhaltlich nicht allgemein, sondern spezieller behandeln und somit Informations-Nischen besetzen!

3.) Recherchen zu Suchprozessen: Am Anfang stehen immer noch Brainstorming-Techniken, wie die Kopfstandmethode oder die Morphologische Analyse. Wenn man eine lange Liste an potentiellen Suchbegriffen (und somit Themen) recherchiert hat, helfen noch „Google Suggest“ und zuletzt der „Google Keywordplaner“, um die tatsächliche Nachfrage nicht außer Acht zu lassen.

4.) Saisonalität: Viele Nischen haben saisonale Hintergründe, die Nachfrage ist hier nur in gewissen Zeitfenstern gegeben. Recherchen mit „Google Trends“ helfen diese Zeitfenster über eine Analyse der letzten Jahre zu erkennen und (rechtzeitig) mit passenden Artikeln zu besetzen.

5.) Semantische Zusammenhänge: Wer über ein „Kinderfahrrad“ schreibt, sollte auch die „Stützräder“ oder den „Fahrradhelm“ im Text anführen. Denn Google verwendet inzwischen Wortbeziehungen, um Content Suchbegriffen zuzuordnen. Helfen können dabei mitunter kostenlose „WDF IDF Tools“.

6.) Textformatierung: Prägnante Headline, ansprechender Teaser, spannungsaufbauende Zwischenüberschriften, ergänzende Bilder, Bulletpoints, Tabellen, Infoboxen – was den Text auflockert, gefällt auch dem durchschnittlichen Online-Leser und damit auch der Suchmaschine.

7.) Teaser & Metadaten: Der Metatitle und die Metadescription entscheiden über den Klick in den Suchergebnissen. Die Klickrate wiederum ist ganz erheblich für die weitere Präsenz des Artikels bei Google. Jeder Blogger sollte z. B. über ein WordPress-Plugin die technischen Möglichkeiten schaffen, diese beiden Metadaten zu pflegen. Sie bilden eine Art Fundament für funktionierendes SEO.

8.) Pareto-Prinzip: Nicht jeder Artikel wird funktionieren. Also bloß keine Zeit verschenken und sich an allen Inhalten mit zäher Optimierungsarbeit aufhalten. 20% des Contents, machen 80% des Traffics aus. Ist bei gaaaanz großen Seiten auch so.

9.) Expertise und Themenhoheit: Wer sich auf ein Thema einschießt, wird schneller zum Experten. Spezialisierung führt schneller zu eigenem Fachwissen und Verlinkungen und entsprechend guter Bewertung durch Google. Also lieber nicht auf 1000 Hochzeiten gleichzeitig tanzen!

10.) Interne und Externe Links: Das Internet lebt durch Verknüpfungen. Wer seine Webseite mit Links verknüpft, erntet Pluspunkte. Besonders Links von der Startseite auf ausgewählte Artikel zeigen Google: Das ist mir als Webmaster wichtig, es soll ranken! Noch besser: Links von anderen, themenrelevanten Seiten erhalten. Aber Vorsichtig! Google predigt „natürlichen Linkaufbau“ – also keine eingekauften oder erschlichenen Empfehlungen bitte. Und das sollte auch der Blogger im Hinterkopf behalten, dem Agenturen oder Unternehmen mit dicken Geldscheinen Schleichwerbung entlocken wollen. Vorsichtig ist die Mutter der Porzellankiste!

 

Kommentare ( 3)

  1. Reply
    Tiefkühlreinigersagt

    Mit gekauften Links kann man in der Tat sehr ins Fettnepfchen bei Google treten. Ich ziehe es dagegen ehr vor die Links manuel selbstständig zu setzen. Damit hat Google dann auch seine Themnbezogenen Link und Beiträge und nicht nur gekauftes conntent.

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