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Unsere Medien-Profis rund um die Blogfamiliär: Constanze Osei Becker von Facebook

Unser Drei-Fragen-Interview geht nach der Vorstellung von Patricia Cammarata von dasnuf und Katja Seide vom Gewünschtesten Wunschkind nun in eine weitere Runde. Heute mit Constanze Osei-Becker von Facebook Deutschland.

1. Liebe Constanze, im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe blogfamiliär sprichst du als Public Policy Managerin bei Facebook über Sicherheit im Netz. Was genau tut Facebook dafür, die Kleinsten zu schützen?

Constanze Osei-Becker: Der Schutz von Jugendlichen liegt uns am am Herzen, denn schon mit 13 Jahren kann jeder ein Facebook-Profil eröffnen. Damit Jugendliche, aber auch Eltern bestmöglich Bescheid wissen, bieten wir zahlreiche Informationen an, die dabei helfen, unsere Plattformen zu verstehen und richtig zu handhaben. Im vergangenen Herbst haben wir zum Beispiel unser Facebook Safety Center eingeführt. Hier findet man unter anderem hilfreiche Tipps für das sichere Teilen von Inhalten.

2. Was sind die aus deiner Sicht wichtigsten Sicherheitstipps für Facebook-Nutzer?

Constanze Osei-Becker: Das Wichtigste ist, sich mit den Plattformen auseinanderzusetzen, auf denen man unterwegs ist. Je besser man die unterschiedlichen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten kennt, desto sicherer wird man sich auf Facebook bewegen. Wer unsicher ist, findet Hilfestellung in unserem Facebook Safety Center.

Außerdem gibt es ein extra Jugend- und ein Elternportal, die einfach über das Smartphone zugänglich und leicht verständlich formuliert sind. Letzteres soll vor allem den Eltern eine Hilfestellung bieten, die sich vielleicht nicht so gut mit der Plattform auskennen. Es gibt ihnen Grundlagen über Facebook an die Hand, sie erhalten Tipps, wie man mit seinem Kind ein Gespräch über Online-Sicherheit beginnt, und Eltern können auf die Hilfe externer Experten zurückgreifen.

3. Gibt es spezielle Schutzmaßnahmen für Jugendliche auf Facebook? Wenn ja, wie sehen diese aus?

Constanze Osei-Becker: Da gibt es zunächst unsere Gemeinschaftsstandards und Richtlinien, die für alle auf Facebook bestimmt sind. Wir wollen, dass Facebook ein Ort ist, an dem Menschen offen diskutieren können, aber gleichzeitig ist es uns wichtig, dass unsere Plattform für alle sicher ist. In unseren Gemeinschaftsstandards versuchen wir genau dieses Gleichgewicht zu finden. Sie definieren, was auf Facebook geteilt bzw. nicht geteilt werden darf.

Bei allen Inhalten ist uns der Schutz von Minderjährigen besonders wichtig. Wir haben unsere Funktionen so entwickelt, dass sie daran erinnert werden, mit wem sie Inhalte teilen. Die Möglichkeiten zur Interaktion mit Fremden sind außerdem von vornherein eingeschränkt. Zum Beispiel können nicht befreundeten volljährigen Personen keine Freundschaftseinladungen oder Nachrichten senden. Wir erinnern Minderjährige auch daran, ausschließlich Freundschaftsanfragen von Personen zu akzeptieren, die sie kennen. Und wir weisen sie spezifisch darauf hin, was es bedeutet Inhalte öffentlich zu posten. Zuletzt stellen wir sicher, dass sensible Daten wie Kontaktinformationen, Schuladresse und Geburtsdatum in der Suche nicht öffentlich sichtbar sind.

Und noch eine Sache liegt uns sehr am Herzen: Unser Team ist darauf geschult Inhalte zu finden, die unsere jugendlichen Nutzer gefährden könnten. Da insbesondere das Thema Cyberbullying immer mehr an Bedeutung gewinnt haben wir das Bullying Prevention Hub eingeführt. Es dient als Anlaufstelle für Jugendliche, Eltern und Pädagogen und bietet hilfreiche Informationen und Ratschläge zur Prävention und Bekämpfung von Mobbing bzw. Bullying.

Vor allem empfehle ich Nutzern, regelmäßig ihre Privatsphäreinstellungen zu überprüfen, um zu sehen, mit wem sie ihre Inhalte teilen. Es ist wichtig, Freunde auf Facebook immer mit Bedacht auszuwählen. Beispielsweise kann man sich das Profil vorher ansehen oder schauen, ob man bereits gemeinsame Freunde hat. Auch beim Teilen von Inhalten sollte man genau auswählen, mit wem man etwas teilen möchte; mit allen, nur mit Freunden oder sogar mit einem ganz individuellen Publikum. Grundsätzlich sollte auch jeder die Sicherheitsfunktionen kennen, insbesondere die Melde-Funktion.

Wenn Nutzer etwas Verdächtiges sehen, das ihrer Meinung nach Schaden anrichten könnte, sollten sie das an Facebook melden, damit wir die Inhalte überprüfen können. Das können zum Beispiel unerwünschte Personen sein, die versuchen Kontakt aufzunehmen oder nach persönlichen Informationen fragen, oder auch unangebrachte Inhalte. Wir machen es Nutzern leicht, eben solche Dinge zu melden, indem Sie einfach auf “Inhalt melden” in der oberen rechten Ecke eines Inhalts klicken.

Constanze Osei-Becker
Foto: Christoph Niemann


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